Eine Win-win-Situation: Prävention von Muskel- und Skeletterkrankungen bei Pflegekräften und verbesserte Mobilisation von Patient:innen

25. März 2025

Obernkirchen, 25. März 2025 – In Kooperation mit der BKK24 hat das Schaumburger Klinikum 12 Mitarbeiter:innen aus dem Bereich der Pflege sowie der Therapie zu so genannten Move Coaches ausgebildet und neue Hilfsmittel zur Mobilisation von Patient:innen angeschafft. Sie gehen nun als Multiplikator:innen voran und achten auf eine korrekte Anwendung von Hilfsmitteln bei der Mobilisation der Patient:innen.

„Zusammengerechnet habe ich heute in meiner Schicht mehrere hundert Kilogramm bewegt“ – so oder so ähnlich könnte die Aussage einer Pflegekraft auf Station lauten. Diese Bewegung ohne geeignete Hilfsmittel oder die richtige, rücken- und ressourcenschonende Technik durchzuführen, führt in vielen Fällen zu körperlichen Überbelastungen, die jedoch vermeidbar wären.

„Rückenschonendes und ressourcenorientiertes Arbeiten bei der Mobilisation von Patient:innen hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir möchten, dass unsere Pflegekräfte gute Arbeitsbedingungen vorfinden und wir das Erkrankungs- und Verletzungsrisiko möglichst gering halten“, so Pflegedirektor Jörg Hake. „Mit der Ausbildung der Move Coaches und der Anschaffung von Hilfsmitteln, die bei der Mobilisation der Patient:innen z. B. vom Bett in den Stuhl unterstützen, haben wir in diesem Bereich einen großen Schritt nach vorne getan. Mein besonderer Dank gilt hier der BKK24, die zur Ausbildung der Move Coaches erheblich beigetragen hat sowie der fachkompetenten Beratung von ARJO Deutschland“, so Hake weiter.

„Prävention ist ein immens wichtiger Baustein, der in unserem Gesundheitssystem viel zu wenig Bedeutung hat“, äußerte sich Jörg Nielaczny, Vorsitzender des Vorstands der BKK24. „Und natürlich muss Gesundheitsförderung auch die erreichen, die sich für die Gesundheit von anderen einsetzen. Als gesetzliche Krankenkasse beteiligen wir uns deshalb aus Überzeugung an der Ausbildung der Move Coaches.“ Paul Grams als Vertreter von ARJO Deutschland beschreibt die Aufgaben der Move Coaches wie folgt: „Ausgebildete Move-Coaches können beurteilen, welcher Kategorie in der Mobilitätsgalerie die Patient:innen zuzuordnen sind und mit welchen kräftesparenden Techniken und Hilfsmitteln sie mobilisiert werden können. Move-Coaches oder Bewegungstrainer, wie eine frühere Bezeichnung lautete, gehen mit offenen Augen in den Dienst und beobachten und analysieren, beraten die Teams und motivieren die Kollegen:innen, immer rückenschonend und ressourcenorientiert zu arbeiten.“

Mittlerweile sind im Schaumburger Klinikum 12 Move Coaches ausgebildet und aktiv im Dienst. „In der Versorgung von Patient:innen spielt die Mobilisation aus dem Bett z. B. in den Stuhl eine große Rolle, nicht zuletzt, um auch mehr Anteilnahme am Leben im Klinikum für die Patient:innen zu ermöglichen. Geeignete Hilfsmittel und Techniken führen dazu, dass körperliche Überbelastungen vermieden werden können“, erklärt Kathrin Dagli, Pflegefachkraft und ausgebildete Move Coach.

Die Move Coaches sind mittlerweile ein fester Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements des Schaumburger Klinikums und gestalten außerdem aktiv das Projekt der Patient:innen-Reise mit. Bei diesem Projekt geht es darum, die Sicht der Patient:innen einzunehmen und „auf der Reise durch das Krankenhaus“ zu begleiten, sodass der Aufenthalt bestmöglich gestaltet werden kann“, so Projektleitung Julia Sperzel.

Erste Reihe (v. l. n. r.): Jörg Nielaczny, Vorstandsvorsitzender BKK24, Paul Grams, Move & Digital Implementation Specialist ARJO Deutschland, Jörg Hake, Pflegedirektor AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG, zweite Reihe (v. l. n. r.): Julia Sperzel, Pflegefachleitung AGAPLESION EV. KLINIKUM SCHAUMBURG, Wiebke Tide, Betriebliche Gesundheitsförderung BKK24.

Die ausgebildeten Move Coaches des Schaumburger Klinikums.