01. März 2024
Mit dem AGAPLESION Wissenschaftspreis würdigt und fördert die AGAPLESION Stiftung konzernweit herausragende, praxisorientierte und visionäre Forschungsarbeiten. Dieses Jahr ist Nicole Eickhoff, Atmungstherapeutin (DGP) und Fachkraft Intensiv -und Anästhesiepflege am Schaumburger Klinikum, als Preisträgerin in der Kategorie Anwendungsarbeit für ihre Arbeit mit dem Titel „Analyse der Sauerstoffpflichtigkeit bei COVID-19“ ausgezeichnet worden. Diana Fortmann, Geschäftsführerin: „Wir sind alle sehr stolz auf Frau Eickhoff! Ihre Weiterbildung zur Atmungstherapeutin hat sie mit Bravour bestanden, sodass sie sich die Auszeichnung mit dem Wissenschaftspreis mehr als verdient hat. Wir sind froh, dass ihr Wissen und ihre Expertise unseren Patient:innen zu Gute kommt!“ Auch Dr. Söhnke Theiß ist als zuständiger Chefarzt für Pneumologie, Intensiv- und Beatmungsmedizin stolz auf seine Mitarbeiterin: „Frau Eickhoff ist eine sehr wertvolle und überaus engagierte Mitarbeiterin in meiner Abteilung. Mit ihrer Arbeit sowohl im täglichen Umgang mit Patient:innen als auch im Rahmen wissenschaftlicher Projekte gibt sie wichtige Impulse, die nicht nur für unser Klinikum, sondern konzernweit Anerkennung und Umsetzung finden.“
„Bei meiner täglichen Arbeit in der pneumologischen Abteilung und auf der Intensivstation habe ich während der Pandemie viele Patient:innen behandelt, die an COVID-19 erkrankt waren. Auffällig war, dass diese Patient:innen vermehrt und außergewöhnlich schnell schwere Oxygenierungsstörungen entwickelten, welche die ausgeprägte Sauerstofftherapie als medizinisch einzig sinnvolle Alternative nach sich zog. Sauerstoff ist jedoch ein Medikament, welches bewusst und verantwortungsvoll eingesetzt werden muss, um Langzeitschädigungen der Lunge zu vermeiden. Aus diesem Grund wollte ich den Sachverhalt im Rahmen meiner Facharbeit für die Weiterbildung zur Atmungstherapeutin (DGP) unbedingt näher untersuchen“, so Nicole Eickhoff.
In ihrer Facharbeit konnte Nicole Eickhoff durch die statistische Analyse sowie fall-individuelle Verifizierung einer repräsentativen Stichprobe von 40 intensivpflichtigen und 40 nicht-intensivpflichtigen Patient:innen den Einfluss der COVID-19-Infektion auf die Sauerstoffpflichtigkeit nachweisen. Es konnte u. a. gezeigt werden, dass weibliche Patientinnen sauerstoffpflichtiger als männliche Patienten, ältere behandelte Personen nicht zwangsläufig sauerstoffpflichtiger sind als jüngere behandelte Personen und die Gruppe der 50- bis 59-jährigen Personen am sauerstoffpflichtigsten waren. Ferner konnte bestätigt werden, dass Patient:innen mit Atemwegserkrankungen das respiratorisch schlechteste Bild im Krankheitsverlauf hatten; die Sauerstoffpflichtigkeit war jedoch nicht signifikant höher als bei den andren Vorerkrankungen.
„Die Erkenntnisse aus meiner Facharbeit können wir nun tatsächlich in der Praxis anwenden, um die Sauerstofftherapie für unsere Patient:innen zu optimieren. Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit einen Beitrag für weitere Forschungsarbeiten in diesem Bereich gelegt habe, denn der verantwortungsvolle Umgang mit Sauerstoff ist von signifikanter Bedeutung für das bestmögliche Therapieergebnis“, so Nicole Eickhoff.