Mit der Bereichspflege versorgt und pflegt eine oder mehrere Pflegekräfte eine Anzahl von Patienten nach deren individuellen Bedürfnissen. Sie trägt bzw. tragen die Verantwortung für diesen Bereich. So haben unsere Patienten einen festen Ansprechpartner, der sie und ihre Erkrankung kennt. Dieses Pflegesystem fördert das Vertrauensverhältnis zwischen unseren Patienten und trägt in hohem Maße zur Zufriedenheit bei.
Geriatrie, auch Altersmedizin genannt, befasst sich mit Erkrankungen und Unfallfolgen bei älteren Menschen. Im Fokus geriatrischer Behandlungen stehen unter anderem Immobilität, sturzbedingte Verletzungen, Inkontinenz, Demenz, Depression und Mangelernährung. Geriatrie hat einen ganzheitlichen und interdisziplinären Ansatz, der die alterstypischen Einschränkungen und Erkrankungen mitsamt ihrer Folgen und Wechselwirkungen berücksichtigt.
Die Geriatrie hat ihren Schwerpunkt auf den bestmöglichen Erhalt von Selbständigkeit und Mobilität älterer Menschen.
Fachpflegekräfte „Aktivierend-therapeutische Pflege Geriatrie“ übernehmen über die gewohnten pflegerischen Tätigkeiten hinaus eine wichtige Funktion zur Rehabilitation der Patient:innen. Sie fördern und motivieren die geriatrischen Patient:innen. Dies geschieht angepasst an den Genesungsprozess, während und vor allem so früh wie möglich nach einer akuten Erkrankung. Patient:innen werden dazu angeleitet und motiviert das selbst zu tun, wozu er noch fähig ist.
Die aktivierende Pflege hat auch das Ziel, die Eigenverantwortlichkeit der geriatrischen Patient:innen zu fördern. Da das Verständnis für diesen Therapeutischen Ansatz bei Patient:innen und deren Angehörigen nicht immer von Anfang an vorhanden ist, unterstützt die Fachpflegekraft mit entsprechender Aufklärungs- und Beratungstätigkeit.
Die Fachpflegekraft „Aktivierend-therapeutische Pflege Geriatrie“ verfügt über ein umfassendes Wissen und Kompetenzen pflegerischer Konzepte, die speziell für die Pflege geriatrischer Menschen von Bedeutung sind. Sie gibt das Wissen an ihre Kolleg:innen im Pflegeteam weiter.
Die Fortbildung zur Palliativ Care Pflegekraft besteht aus der Auseinandersetzung mit den ethischen Themen Leben, Glauben, Tod und Sterben. Gerade für diese Themen ist es wichtig qualifizierte und emphatische Gespräche führen zu können. Wissen und Umsetzung von der Gesprächsführungsmethoden wird in dieser Fortbildung gelehrt. Fachwissen über Schmerzen, Angst, Luftnot und Übelkeit und deren Behandlung, über komplimentäre Pflege und die spezielle stationäre und ambulante palliative Versorgung wird vermittelt. So können diese qualifizierten Pflegekräfte für sich und als Vorbild für Andere die Haltung, den Menschen als Zusammenhang von Körper, Geist und Seele zu sehen, einnehmen.
Schmerz ist ein komplexes Symptom, unter dem viele Patient:innen leiden. Gleichzeitig steigt die Erwartung, dass in der heutigen Zeit Schmerzen nicht mehr ausgehalten werden müssen. Dies erfordert ein, auf die Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmtes Schmerzmanagement, bei dem Fachärzt:innen für Schmerztherapie und Pain Nurses eng mit und an den Patient:innen zusammen arbeiten. Die Pain Nurse ist für diese Aufgaben durch eine Weiterbildung qualifiziert.
Das Thema Wundmanagement ist in den letzten Jahren ein pflegewissenschaftliches Schwerpunktthema geworden. Wunden entstehen automatisch nach operativen Eingriffen. Patient:innen kommen aber auch mit Wunden in unser Klinikum. Durch die Multimorbidität von vornehmlich älteren und bettlägerigen Menschen, müssen Pflegekräfte sich mit der herausfordernden Versorgung von Dekubiti (Druckgeschwüren) auseinander setzten und sie durchführen. Zur ihrer Unterstützung stehen ihnen speziell weitergebildete Wundmanager zur Verfügung. Sie versorgen konkret Wunden nach den neuesten Pflegeforschungserkenntnissen, haben ein breites Wissen über die Produktpalette, die zur Versorgung zu Verfügung steht, führen die Versorgung selbst durch, oder leiten gezielt andere Pflegekräfte und auch Angehörige an.
Pflegekräfte mit dieser Kompetenz können aufgrund ihrer Qualifikation den Pflegebedarf und die Einstufung von Patient:innen systematisch überprüfen, frühzeitig einen erhöhten Pflegebedarf erkennen und eine zeitnahe Höherstufung einleiten, sodass sich Ressourcen zur Erbringung von Pflegeleistungen angemessen anpassen. Die Pflegenden werden bei der Umsetzung des Pflegeprozesses unterstützt, geschult, beraten und angeleitet. Zudem stehen Pflegesachverständige dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) fachlich bei Qualitätsprüfungen bei uns im Klinikum zur Seite.
Das Ziel einer Still- und Laktationsberaterin, die nach internationalen Standards zur IBCLC (International Board Certified Lactation Consulant) qualifziert wurde, ist es das Stillen von Müttern zu fördern und stillende Frauen auch in schwierigen Situationen wirksam zu unterstützen (Stillambulanz). Ein besonderer Schwerpunkt der Beratung liegt auf der Bindungsförderung zwischen Mutter, Vater und Kind.
Diese Fachpflegekräfte sind nach ihrer Weiterbildung mit der Betreuung von Patient:innen auf der intensivmedizinischen Station, den Überwachungsräumen des OP’s und im Operationssaal selbst betraut. Sie überwachen neben den Ärzt:innen die Patient:innen und assistieren bei ärztlichen Tätigkeiten. Sie verfügen über hochspezialisierte Fachkenntnisse, welche insbesondere in Akut- und Krisensituationen kompetent umgesetzt werden. Diese Pflegekräfte sind besonders geschult berufsgruppenübergreifend adhoc zu arbeiten, um Menschen in lebensbedrohlichen Situationen zu versorgen. Ihre Aufgabe ist es zudem junge Kolleg:innen anzuleiten, nicht nur in der Weitergabe von Fachkenntnissen und Fertigkeiten, sondern auch im Umgang mit zu begleitenden Angehörigen.
Die für den OP-Dienst weitergebildeten Pflegekräfte bereiten chirurgische Eingriffe vor, assistieren den Chirurg:innen bei der Durchführung der Operationen und beobachten Patient:innen während und nach den Eingriffen. Sie sind für die Planung und Organisation von effizienten Arbeitsabläufen zuständig. Fachkompetenz, Teamarbeit, konzentriertes Arbeiten, Adhoc-Intervention sind hier wichtige Voraussetzungen.
Durch eine zweijährigen berufsbegleitende Weiterbildung zur Fachkraft für Infektionsprävention & Hygiene/Krankenhaus (nach dem Robert Koch Institut) haben sich zwei Pflegekräfte bei uns qualifiziert spezielle Themen der Hygiene zu bearbeiten. Sie „bekämpfen die unsichtbaren Feinde“ in Zusammenarbeit mit den berufsgruppenübergreifenden Teams, um das Risiko einer Krankenhausinfektion so gering wie möglich zu halten. Mikrobiologische Überprüfungen, das Erstellen von Hygiene- und Desinfektionsplänen, das Schulen, Beraten und Anleiten aller am Behandlungsprozess beteiligten Berufsgruppen gehört zu ihrem Tagesgeschäft.
Im Rahmen dieser Fachweiterbildung erlernen Pflegekräfte alle Kompetenzen, um bei Körperspiegelungen dem Ärzteteam assistierend zur Seite zu stehen. Aufgrund der Tatsache, dass die Medizin bemüht ist immer mehr invasive Eingriffe in schonende Verfahren umzuwandeln erhält die Endoskopie eine Fülle von neuen Aufgaben. Fachkrankenpflegekräfte für Endoskopie sind im in der Durchführung dieser Verfahren, im Umgang mit den Instrumentarium und natürlich im Umgang mit den Patienten speziell geschult.
Die in der Notfallpflege weitergebildeten Pflegekräfte sind speziell für die komplexen Herausforderungen in einer Notaufnahme geschult. So können wir die Qualität der Versorgung in unserer Notaufnahme stetig spezialisieren und weiterentwickeln, da unsere Patient:innen entsprechend des aktuellen wissenschaftlichen Kenntnisstandes versorgt werden.