Dies ist der medizinische Fachbegriff für die Entfernung eines Blutgerinsels (Embolus oder Thrombus) aus einer Arterie oder Vene.
Ein Blutgerinnsel das meist aus dem Herzen in eine Schlagader verschleppt wird nennt man Embolie. Die Entstehung des Blutgerinnsels ist am häufigsten bedingt durch Herzrhythmusstörung, Herzklappenfehler oder Herzinfarkte bei denen sich ein Thrombus (Blutgerinnsel) im Herzen bildet und dann irgendwann löst und in eine Körperschlagader über die Aorta z. B. in die Beinarterien, Nierenarterien, Kopfarterien oder andere verschleppt wird und dort zu einem akutem Verschluss des Gefäßes führt. Eine solche Embolie führt dann zum plötzlich auftretenden schweren Sauerstoffmangel durch Blutunterversorgung in dem dahinter liegendem Gewebeareal. Davon kann prinzipiell jede Arterie und jedes Gewebe betroffen sein. Betrifft es die Halsschlagadern führt dieses zu schweren Schlaganfällen mit Lähmungen, Sehstörungen bis hin zu Bewusstlosigkeit und Tod. An Armen und Beinen treten akute starke Schmerzen auf die Bewegung ist eingeschränkt und das Gefühl die Sensibilität schwer gestört die Haut wird anfangs weiß blass und die Gliedmaße kann innerhalb von einigen Stunden komplett absterben. Bei einer Embolie in einer Nierenarterie kommt es zu akuten Flankenschmerzen die häufig fehlgedeutet werden und die Nierenfunktion ist in wenigen Stunden irreversibel zerstört. Embolien in die Eingeweiden Schlagadern im Bauch führen zu schweren lebensbedrohlichen Durchblutungsstörungen des Darmes mit starken Bauchschmerzen und innerhalb von wenigen Stunden Absterben von Dünn- und Dickdarm was ohne operativen Eingriff ebenfalls tödlich endet.
Die sogenannte Embolektomie beschreibt die Entfernung eines solchen Blutgerinnsels aus einer Schlagader. Dieses kann durch eine offene Operation durchgeführt werden bei der die verstopfte Schlagader vom Chirurgen freigelegt wird z. B. im Bereich der Beinarterien ist dies in der Leistenregion der Fall bei den Armen in Höhe der Ellenbeuge. Hier wird über einen kleinen Schnitt die Ader freigelegt und dann wird über einen Ballonkatheter (Fogarty-Katheter) das Blutgerinnsel aus der entfernten Region der Schlagadern herausgeholt. Unter Röntgendurchleuchtung wird dieser dünner Katheter in die Adern eingeführt an seinem Ende ist ein kleiner Ballon der nach Einführen des Katheters aufgeblasen wird und im aufgeblasenen Zustand zieht man diesen Ballon durch die Schlagader des Beines und zieht dabei das Blutgerinnsel mit heraus und entfernt es aus der Stelle wo man die Schlagader eröffnet hatte. So kann man von einem kleinen Schnitt z. B. in der Leiste aus die gesamte Schlagader der Beckenregion und des gesamten Beines bis zum Sprunggelenk von Blutgerinnseln befreien.
Neben dieser klassischen OP-Methoden könnten Blutgerinnsel/Embolien auch ohne Schnitt aus den Arterien entfernt werden z. B. durch die reine Kathetertechniken wie die Aspirationsthrombektomie, Rotationsatherektomiesystem oder Katheterauflösungsverfahren (Katheterlyse) Einzelheiten finden Sie unter dem speziellen Stichworten der perkutan-minimal invasiven Verfahren.
Mit TEA ist das Wort Thrombenendarteriektomie abgekürzt. Dies ist klassisches operatives Verfahren zur Ausschälung von verkalkten und verengten oder verschlossenen Gefäßarealen. Es kommt also zur Anwendung bei chronischen Verschlüssen der Arterien insbesondere bei Verengungen der Halsschlagadern (Arteria carotis interna) und bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit der Beine in der Leistenarterie.
Bei diesem Verfahren wird die Schlagader an der verengten oder verschlossenen Stelle über einen Schnitt freigelegt mit Gefäßklemmen ausgeklemmt damit man ohne Blutung die Arterie eröffnen kann. Dann wird mit Gefäßinstrumenten die verdickte und verkalkte Ablagerung in der Innenschicht der Arterie ausgeschält. Dieses muss sehr sorgfältig erfolgen um keine Unregelmäßigkeiten in der blutdurchflossenen Innenwand der Schlagader zu hinterlassen an denen sich wieder Blutgerinnsel bilden können. Natürlich muss das Ausschälen der Verengung möglichst vollständig erfolgen. Ebenso darf von der Außenwand der Schlagader nicht zu viel mit entfernt werden da sonst der verbleibende Gefäßschlauch zu dünn und porös werden kann.
Dieses Verfahren wird in der Regel unter Sicht an der Stelle durchgeführt an der die Verengung vorliegt und man die Arterie genau hier auch offen freilegt und ausschält. In einigen Fällen wird die sogenannte Ausschälung/TEA des verkalkten und verschlossenen Gefäßsegmentes aber auch in der geschlossenen Arterie durchgeführt in dem man von einer Stelle aus mit einem ringförmigen dünnen Drahtsystem (Ringstripper) die Verkalkung des Innenraumes der Arterie ausschält ähnlich einem „Schornsteinfeger“. Dieses System kann bei Verschlüssen der Oberschenkelarterie von der Leiste aus nach unten als auch bei Verschlüssen der Beckenarterie von der Leiste aus nach oben durchgeführt werden. Meist wird es kombiniert mit zusätzlicher Implantation von Stents (Hybrid-Eingriff).
Ein Patch ist ein längs ovalärer „Flicken“ (Englisch: patch) der auf ein eröffnetes Gefäß aufgenäht wird, um dieses zu erweitern. In der Regel wird eine Patchplastik kombiniert mit einer sogenannten TEA (Ausschälung) der Arterie. Nach der Ausschälung wird die eröffnete Arterie in der gesamten Länge der Eröffnung durch einen streifenförmigen „Flicken“ = Patch, zusätzlich erweitert. Dieser Patch wird mit feinem Faden fortlaufend eingenäht und erweitert so den Arteriendurchmesser. Er ist somit ein Stück neue Gefäßwand. Als Material verwendet man körpereigene im Fett gelegene Venen die in der Regel am gleichen Bein aus dem oberflächlichen Fettgewebe entnommen werden. Dabei handelt es sich meist um die sogenannte Vena saphena magna ein Venenstück auf das man unproblematisch verzichten kann. Als Alternative bieten sich biologische Materialen wie der sogenannte Bovine-Pericard-Patch an (hergestellt aus aufgearbeitetem Herzbeutelgewebe vom Rind). Dieses wird sehr gut vertragen Abstoßungsreaktionen und Allergien sind nicht bekannt. Als letzte Alternative ist die Implantation von Kunststoffflicken aus Dacron oder PTFE (ähnelt Teflon) möglich.
Da oftmals das lokale Ausschälen (TEA und die Patchplastik) einer Schlagaderverengung nicht ausreichen und die verschlossenen Gefäße sehr lang sind - bis zu 30-40 cm Länge - werden diese langstreckigen Gefäßverschlüsse durch eine „Umleitung“ ersetzt. Diese Umleitung nennt man Bypass. Es wird ein künstlicher Gefäßschlauch oberhalb der verschlossenen Arterie an die noch gesunde angeschlossen durch das Gewebe langstreckig durchgeführt (getunnelt) und am unteren Ende des Verschlusses an die dort wieder offenen Schlagadern angenäht. Durch dieses Umleitungsgefäß kann das Blut wieder von oberhalb des verschlossenen Gefäßes durch den Bypass hindurch in die dahinter liegenden Schlagadern ohne Hindernisse und mit hohem Druck und Blutdurchfluss gelangen. So überbrückt der Bypass die verschlossenen Schlagadern und verbindet di e noch offenen wieder miteinander als Überbrückung. Das Material, aus dem ein Bypass gewonnen wird, ist nach Möglichkeit körpereigenes Material, hierfür stehen Venen im Fettgewebe im Beines zur Verfügung die sogenannte Vena saphena magna oder Vena saphena parva. Diese sind sehr gut als Ersatz für Arterien geeignet und können problemlos aus dem Fettgewebe entnommen werden. Leider sind diese Venen aber schon oft als Krampfadern ausgeleiert und unbrauchbar oder sind so feinkalibrig, dass sie als ein Gefäßersatz nicht mehr taugen. Wenn keine körpereigene Ader zur Verfügung steht werden Kunststoffrohre verwand aus Dacron oder PTFE.